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Musik

STADTZEITUNG Westkreis

Diedorf-Dinkelscherben-Zusmarshausen

03.November 1999

"Oarazwiggr": Schwäbisch

guat gschwätzt  und gsunga

Kabarett Trio "Oarazwiggr" gastiert bei 5. Diedorfer Kulturtagen

LETTENBACH (axl). Schwäbische Kultur und Dialekt sind das Markenzeichen des KabarettTrio "Oarazwiggr", das bei den 5. Diedorfer Kulturtagen einen unterhaltsamen und die schwäbische Seele erwärmenden Abend bot. "Fetzig, schwäbisch, guat" war das Programm im ausverkauften Bürgersaal in Lettenbach. Allerdings wäre für Nichtschwaben stellenweise eine Übersetzung angebracht gewesen.

Alfons und Stefan Klopfer und Bernd Duschek nahmen singend und dichtend die kleinen Kümmernisse der Schwaben aufs Korn. Ganz aktuell ging Stefan Klopfer auf den zu Beginn abwesenden Bürgermeister Otto Völk ein, der bei einer Sitzung "wohl nachsitzen muss". Die “typische Traubenbildung” der Schwaben am Samstag beim Straßenkehren sei wichtig für das Wohlbefinden und die Meinungsfindung der Dorfbewohner ohne Zeitung.

Auch Schröder, Stoiber und Scharping bekamen ihr Fett weg. Weisheit, Dummheit, Geiz und Großzügigkeit habe der Liebe Gott nicht immer sinnvoll verteilt, die multikulturelle Vermischung schreite immer weiter fort, das multimediale Zeitalter sei selbst bei Oma nicht mehr aufzuhalten. "Hollydays on Bau" wurden hinterlistig beleuchtet.

Das Sterben der TanteEmma-Läden wurde beklagt. Auch das gespaltene Verhältnis von Stefan Klopfer zum Leberkäs genüsslich aufbereitet. Dass die gigantischen Einkaufsmärkte nicht nur zum Kaufrausch verführen, sondern auch eine ernst zu nehmende EinkaufswagenPhobie auslösen, davon scheinen die Oarazwiggr persönlich betroffen zu sein.

Gekonnt auch der Stoßseufzer mit dem Lied von der “Zeit, die im Fluge vergeht”. Kaum sind die Pickel weg, da kommen schon die Falten.

Nicht fehlen durfte auch ein Seitenhieb auf Sauter/Stoiber und den Millionenverlusten der LWS. "Schwätz doch schwäbisch", bei dem das Publikum lautstark singend einbezogen wurde, war eine Liebeserklärung an Heimat und Dialekt. Und wem die Schöpfungsgeschichte nicht mehr präsent war, der konnte sich an dem "göttlichen Blues" mit der Erschaffung der Erde samt Adam und Eva satt hören.

Als Zugabe verwandelte sich Stefan in den schnellen PorscheFlitzerPiloten und geizte nicht mit seinen Reizen. Und weil's grad schön war, gab's noch eins drauf. Am Ende dann aber ultimativ den Song “I muaß biesi" nach drei Stunden und einigen Flaschen Weizen light kein Wunder.

Also: Ein gelungener Abend mit Alfons (BassGitarre, Saxophon, Flöte und Gesang) und Stefan Klopfer (Mundharmonika, Flöte und Gesang) und Bernd Duschek (Mandoline, Gitarre, Tenorhorn und Gesang).

 

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